Inhalt

Haus Gerwe

Das Haus Gerwe wurde 1790 erbaut. Der Hausname erinnert an die ehemalige Gerberei, die an diesem Standort seit 1706 bezeugt ist.
Die Gerberei am heutigen Gerweweg war eine von insgesamt drei Gerbereien im Dorf. Wie die anderen Gerbereien profitierte sie von der Säumerstrasse von der Sust über den Hirzel nach Zug, die eine grosse Nachfrage nach Last- und Reitsätteln für die Saumtiere schuf. Der Standort vis-à-vis der Sust war diesbezüglich ideal. Das Wasser für das Waschen der Felle lieferte der heute eingedeckte Dorfbach hinter dem Haus.

In den Akten erscheint die Gerberei erstmals 1706. Sie war im Besitz von Gerber Kaspar Staub und verfügte neben dem Wohnhaus mit "Gerwe" über ein "Läderhus" mit Lohgrube. 1752 erscheint als Zubehör der Gerberei eine Lohstampfe im Schleifetobel oberhalb des Dorfes. Die Stampfe diente der Zerkleinerung der als Gerbstoff benutzten Lohe (Baumrinden).

In der ersten Hälfte des 18. Jahrhunderts kam die Gerberei von Kaspar Staub an Gerber Heinrich Diezinger und von diesem 1752 an die Gerberfamilie Gugolz. 1790 brach Richter und Gerber Heinrich Gugolz die bisherige Gerberei ab und erstellte das heutige Haus Gerwe. Seither erscheint die Gerberei nicht mehr in den Akten. Demnach wurde die Gerberei entweder gleichzeitig mit dem Neubau oder kurze Zeit danach aufgegeben.
Haus Gerwe