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Badstube

Das 1541 im Kern erbaute Doppelwohnhaus diente im frühen 18. Jahrhundert als Badstube.
Eine dendrochronologische Untersuchung, basierend auf den Jahrringabständen, ergab für die ältesten Holzteile Fälldaten von 1540/1541. Demnach wurde das Haus 1541 erbaut und gehört damit zu den ältesten Gebäuden im Dorfkern. Die ehemaligen Holzwände sind inzwischen durch Mauerwerk ersetzt. Ständer und Dachstuhl blieben teilweise erhalten.

Das Doppelwohnhaus wurde von Handwerkern und Gewerbetreibenden bewohnt. 1701 ist erstmals eine Badstube im Besitz der Familie Sing erwähnt, die möglicherweise schon seit einiger Zeit bestand. Die Badstube bezog das Wasser aus dem heute eingedeckten Dorfbach hinter dem Haus. Auf Wunsch wurden die badenden Gäste auch rasiert, geschröpft und mit Wein bewirtet.

Nach der Aufgabe der Badstube, wohl um 1735, ist eine "Büchsenwerkstatt" (Waffenschmiede) und später eine Nagelschmiede im Haus bezeugt. 1809 bis 1845 war das Wohnhaus im Besitz von Käsehändler Heinrich Stünzi. Ein inzwischen abgebrochener Zinnenvorbau diente 1853 bis 1945 als Wirtshaus zur Zinne. Die sorgfältige Gebäuderenovation von 1985/1986 wurde vom Zürcher Heimatschutz mit einer Urkunde belohnt.
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