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Aus den Verhandlungen des Gemeinderats Horgen: Die Gemeinde Horgen rüstet sich für die Erhöhung des Asyl-Aufnahmekontingents

15. Dezember 2015
Die erhöhte Anzahl von Asylsuchenden in den Bundesempfangszentren und kantonalen Durchgangsheimen hat zur Erhöhung des kommunalen Aufnahmekontingents im Kanton Zürich geführt. Ab Januar 2016 muss die Gemeinde Horgen für 140 statt 100 Asylsuchende Unterkunft und Betreuung gewährleisten. Die Unterbringung und Betreuung von 40 zusätzlichen Asylsuchenden stellt nicht nur Horgen vor einige Herausforderungen.
Notstrukturen einrichten
Bereits im September hat die Gemeinde Horgen proaktiv eine Arbeitsgruppe „Asylkonzept“ einberufen. Die Mitglieder aus der Abteilung Soziales, dem Liegenschaften- und Sportamt sowie der Abteilung Sicherheit evaluierten verschiedene Szenarien für die Unterbringung und die Betreuung zusätzlicher Asylsuchender im Falle einer Erhöhung des Aufnahmekontingents. Die Unterbringung der Asylsuchenden in Wohnungen oder Häusern wird zwar angestrebt, ist nun aber bei der kurzfristig erfolgten Erhöhung des Aufnahmekontingents nicht vollständig möglich. Während etwa die Hälfte des zusätzlichen Kontingents bis Mitte 2017 an der Einsiedlerstrasse 264 Wohnraum zu Verfügung haben wird, werden rund 20 Personen in provisorischen Unterkünften untergebracht werden müssen. Sie brauchen auch zusätzliche Betreuung, da ihnen die Infrastruktur einer Wohnung fehlen wird.

Für die provisorische Unterbringung der ab Januar 2016 durch die Gemeinde zu betreuenden Personen werden die Zivilschutzanlage Heilibach beim Spital sowie die sanitären Anlagen im Bereich der Tiefgarage des Schinzenhofs geöffnet. Da die Sozialen Dienste Horgen auch für die Asylsuchenden aus den Berggemeinden Hütten, Schönenberg und Hirzel sowie aus Oberrieden zuständig sind, stellt sie bei akutem Bedarf die Anlage Heilibach auch für diese zur Verfügung. Die Nutzung ist vorerst auf sechs Monate beschränkt, eine Verlängerung der Nutzung ist aber wegen der aktuell akuten Lage im Asylbereich nicht ausgeschlossen. Betreuung und Betrieb werden von Fachpersonal und allenfalls Freiwilligen an sieben Tagen/Woche sichergestellt. Die Sicherheit soll durch regelmässige Patrouillen und allenfalls Kontrollen der Gemeindepolizei gewährleistet werden.

Gleichzeitig werden oberirdische Räume, bzw. Liegenschaften gesucht, wo sich die Asylsuchenden tagsüber beschäftigen und ihre Mahlzeiten einnehmen oder sogar selber zubereiten können. Für die Verpflegung und Betreuung ist man mit verschiedenen professionellen Anbietern sowie mit der Asylgruppe der Kirchgemeinden im Gespräch.

Weiterer Wohnraum dringend benötigt
Damit die Asylsuchenden baldmöglichst aus der Zivilschutzanlage entlassen und schnell in die Regelstruktur individuellen Wohnens überführt werden können, wird dringend weiterer Wohnraum benötigt: „Das Spektrum des gesuchten Wohnraumes reicht von grösseren Objekten für mehrere Asylsuchende bis zu Unterkünften für drei bis vier Personen in Horgen und Umgebung“ erklärt Andreas Alther, Fachbereichsleiter der Sozialen Dienste Horgen. „Auch eine Unterbringung bei Privatpersonen ist uns willkommen“, fügt er hinzu. Wer Wohnraum zur Verfügung stellen kann oder sich anderweitig für Asylsuchende engagieren will, ist herzlich eingeladen, sich bei den Sozialen Diensten zu melden (Lisa Ehrler, Integrationsbeauftragte, 044 728 42 39, lisa.ehrler@horgen.ch). Für Ihre Anliegen steht auch der Vorsteher des Ressorts Gesellschaft, Hans-Peter Brunner, zur Verfügung (hans-peter.brunner@horgen.ch).